
Die Kölner Modepresse: Magazine, Blogs und Medien
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Köln ist nicht nur ein wichtiger Standort für Mode und Design, sondern auch ein bedeutendes Zentrum für Modejournalismus und -kommunikation. Die rheinische Metropole beheimatet eine lebendige Szene von Modemagazinen, Blogs und digitalen Plattformen, die Trends setzen, lokale Designer fördern und die vielfältige Kölner Modelandschaft dokumentieren. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Akteure der Kölner Modepresse, ihre Schwerpunkte und ihren Einfluss auf die regionale und überregionale Modeszene.
Die etablierten Print-Publikationen: Tradition trifft Innovation
Trotz der zunehmenden Digitalisierung behaupten sich in Köln nach wie vor hochwertige Print-Magazine, die mit exklusiven Fotostrecken, tiefgehenden Analysen und besonderen haptischen Erlebnissen überzeugen.
KölnStyle: Das Flaggschiff der lokalen Modepresse
Das vierteljährlich erscheinende Magazin “KölnStyle” hat sich seit seiner Gründung 2010 als wichtigste Stimme der lokalen Modeszene etabliert. Mit einer Auflage von 15.000 Exemplaren erreicht das hochwertig produzierte Heft modebewusste Leser in der gesamten Rhein-Ruhr-Region.
Besonders die aufwendigen Fotostrecken an ungewöhnlichen Kölner Locations haben dem Magazin überregionale Anerkennung eingebracht. Chefredakteurin Maria Hoffmann legt großen Wert auf die Förderung lokaler Talente: “Wir verstehen uns als Plattform für die kreative Szene Kölns. Bei uns bekommen auch Nachwuchsdesigner und aufstrebende Fotografen eine Bühne, die sie bei internationalen Publikationen kaum finden würden.”
Neben saisonalen Trendberichten und Designer-Porträts widmet sich KölnStyle auch kulturellen Aspekten der Mode und ihrer Verbindung zur Kunst- und Musikszene der Stadt.
Die beliebte Rubrik “Veedel Style”
Besonders beliebt bei den Lesern ist die Rubrik “Veedel Style”, in der jede Ausgabe den charakteristischen Modestil eines anderen Kölner Stadtviertels porträtiert. Hier werden sowohl lokale Boutiquen und Designer vorgestellt als auch Straßenmode dokumentiert und die modische DNA des Viertels analysiert.
Rheinische Mode-Revue: Wirtschaftlicher Fokus und Branchenanalysen
Die “Rheinische Mode-Revue” (RMR) richtet sich primär an Fachpublikum und behandelt wirtschaftliche Aspekte der Kölner und rheinischen Modeszene. Das seit 1986 erscheinende Magazin berichtet über Messen, Marktentwicklungen und Unternehmensstrategien.
Herausgeber Thomas Mertens erklärt: “Wir verstehen uns als Business-Medium, das die wirtschaftlichen Mechanismen hinter den schönen Kleidern beleuchtet. Unsere Leser sind Entscheider in Einzelhandelsunternehmen, Modehäusern und bei Herstellern, die fundierte Informationen für ihre strategischen Entscheidungen benötigen.”
Die RMR erscheint monatlich und umfasst neben Marktanalysen und Messeberichten auch:
- Interviews mit führenden Branchenpersönlichkeiten
- Detaillierte Analysen zu Konsumtrends und Kaufverhalten
- Berichte über technologische Innovationen in der Modewirtschaft
- Rechtliche und steuerliche Themen für Modeunternehmen
Domspitzen: Lifestyle mit modischem Schwerpunkt
Das Lifestyle-Magazin “Domspitzen” widmet in jeder Ausgabe einen umfangreichen Teil dem Thema Mode, wobei die Verbindung zu anderen Aspekten des städtischen Lebens wie Gastronomie, Kunst und Architektur im Vordergrund steht.
Besonders die jährliche “Domspitzen Fashion Issue” im September hat sich als wichtiger Impulsgeber etabliert. Die umfangreiche Sonderausgabe präsentiert auf über 200 Seiten die wichtigsten Trends der Herbst/Winter-Saison mit Fokus auf deren Interpretation durch Kölner Designer und Boutiquen.
Die “Domspitzen Style Awards”
Seit 2018 verleiht das Magazin jährlich die “Domspitzen Style Awards” in verschiedenen Kategorien:
- Designer des Jahres
- Newcomer-Talent
- Beste Modepräsentation
- Innovativstes Konzept
- Nachhaltigste Kollektion
Die Preisverleihung hat sich zu einem wichtigen Networking-Event der Kölner Modebranche entwickelt und findet traditionell im Rahmen einer glamourösen Gala im Kölner Excelsior Hotel Ernst statt.
Die digitale Modeszene: Blogs, Podcasts und soziale Medien
Parallel zur traditionellen Modepresse hat sich in Köln eine lebendige Szene digitaler Modepublikationen entwickelt, die mit größerer Aktualität, direkter Leserkommunikation und innovativen Formaten überzeugt.
Kölner Mode-Blogs: Individuelle Perspektiven mit großer Reichweite
Die Kölner Blogosphäre ist vielfältig und bringt unterschiedlichste Stimmen zu Gehör. Hier eine Übersicht der einflussreichsten Mode-Blogs der Stadt:
“RheinSicht” von Laura Weber hat sich seit 2015 vom persönlichen Stil-Tagebuch zu einer professionellen Plattform mit über 250.000 monatlichen Lesern entwickelt. Weber vereint Street-Style-Fotografie mit fundierter Trendanalyse und persönlichen Einblicken in die Kölner Modeszene. Besonders ihre Video-Reihe “Designer im Dialog”, in der sie Kölner Modedesigner in ihren Ateliers besucht, hat überregionale Bekanntheit erlangt.
“Cologne Fashion Mind” wird von einem Kollektiv junger Modejournalisten betrieben und zeichnet sich durch seinen kritischen, oft gesellschaftspolitischen Blick auf die Branche aus. Themen wie Nachhaltigkeit, Arbeitsbedingungen und kulturelle Aneignung werden hier ebenso behandelt wie aktuelle Trends und Designer-Porträts.
“Ehrenfelder Nadelstiche” des Modejournalisten Jan Becker konzentriert sich auf die alternative Modeszene des Szeneviertelseherler. Becker dokumentiert aufstrebende Designer, ungewöhnliche Konzeptläden und die lebendige DIY-Mode-Community des Viertels.
Mode-Podcasts aus Köln: Audio-Journalismus im Trend
Das Audio-Format Podcast hat auch in der Kölner Modepresse Fuß gefasst und erreicht ein wachsendes Publikum modebewusster Hörer.
“Kölsch & Couture”, moderiert von der Modejournalistin Stefanie Klein und dem Designer Markus Schwarz, erscheint wöchentlich und kombiniert Interviews mit führenden Persönlichkeiten der lokalen Modeszene mit Diskussionen über aktuelle Trends und Herausforderungen der Branche. Mit durchschnittlich 15.000 Hörern pro Folge hat sich der Podcast als feste Größe im deutschsprachigen Mode-Audiojournalismus etabliert.
“Fashion History Cologne” der Modehistorikerin Dr. Claudia Rexroth beleuchtet monatlich ein Kapitel aus der reichen Modegeschichte der Stadt – von mittelalterlichen Stoffhändlern über die Blütezeit der Kölner Textilindustrie bis hin zur Entwicklung der modernen Modeszene.
Erfolgreiches Podcast-Netzwerk “Modewellen”
Das 2022 gegründete Netzwerk “Modewellen” bündelt mittlerweile fünf unterschiedliche Mode-Podcasts unter einem Dach und erreicht damit verschiedene Zielgruppen:
- “Sustainable Stitches” zum Thema nachhaltige Mode
- “Männersache” über Entwicklungen in der Männermode
- “Modemacher” mit Einblicken in den Designprozess
- “Retail Revolution” über Innovationen im Modehandel
- “Style & Psyche” über die psychologischen Aspekte von Mode und Kleidung
Instagram-Accounts und Social-Media-Präsenzen
Auf Instagram haben sich mehrere Kölner Accounts als wichtige Impulsgeber für die lokale Modeszene etabliert:
“@koelnlooks” dokumentiert mit täglichen Posts die Streetstyle-Szene der Stadt und hat mit über 85.000 Followern eine beachtliche Reichweite aufgebaut. Gründerin Julia Mertens und ihr vierköpfiges Fotografenteam sind in allen Stadtteilen unterwegs, um interessante Outfits und Stilikonen zu porträtieren.
“@fashioncologne” fungiert als digitales Nachrichtenportal für die Kölner Modeszene und informiert über Events, Store-Eröffnungen und Designer-News. Der Account wird vom Team des gleichnamigen Online-Magazins betreut und verknüpft aktuelle Postings mit ausführlicheren Artikeln auf der Website.
“@koelnerdesigner” ist eine Initiative zur Förderung lokaler Modedesigner und stellt täglich ein anderes Label aus der Region vor. Der Account wird von der Kölner Wirtschaftsförderung unterstützt und bietet auch direkten Link zum Online-Shop des jeweiligen Designers.
Neue Formate und Medienkonvergenz
Die Grenzen zwischen den verschiedenen Medienformaten werden zunehmend fließend, und innovative Hybridformate prägen die Kölner Modepresse der Gegenwart.
Augmented Reality in Print-Magazinen
KölnStyle hat als erstes lokales Modemagazin Augmented-Reality-Elemente in seine Print-Ausgabe integriert. Leser können mit der zugehörigen App Fotostrecken zum Leben erwecken, zusätzliche Inhalte freischalten und 360-Grad-Ansichten von Designer-Showrooms erleben.
“Die Verbindung von haptischem Print-Erlebnis und digitalen Möglichkeiten eröffnet uns völlig neue Dimensionen in der Modekommunikation”, erklärt Art Director Jonas Weber. “Wir können den Lesern zeigen, wie ein Kleidungsstück in Bewegung wirkt oder wie unterschiedliche Stylings an verschiedenen Körpertypen aussehen – das war im klassischen Print nie möglich.”
Live-Shopping-Events mit Medienbeteiligung
Eine weitere Innovation sind redaktionell begleitete Live-Shopping-Events, bei denen Kölner Medien mit Designern und Boutiquen kooperieren. Die “Rheinische Mode-Revue” veranstaltet monatlich einen “RMR Fashion Stream”, bei dem ausgewählte Designer ihre Kollektionen präsentieren und direkt zum Kauf anbieten, während die Redaktion Hintergrundinformationen liefert und Interviews führt.
E-Paper mit integrierten Shop-Funktionen
Mehrere Kölner Modepublikationen haben ihre digitalen Ausgaben mit Shoppingfunktionen ausgestattet. Leser der digitalen “Domspitzen” können direkt aus dem Magazin heraus Produkte in den Warenkorb legen und bei teilnehmenden Händlern kaufen. Eine Provision fließt dabei an das Magazin zurück und unterstützt die journalistische Arbeit.
Die akademische Perspektive: Modemedienwissenschaften in Köln
Die Kölner Modepresse profitiert auch von der akademischen Expertise der Stadt. An der Technischen Hochschule Köln wurde 2019 das “Institut für Modemedien und Kommunikation” gegründet, das die Entwicklung der Modeberichterstattung erforscht und analysiert.
Forschung und Ausbildung
Unter der Leitung von Prof. Dr. Helena Schmidt untersucht das Institut aktuelle Entwicklungen in der Modekommunikation und bildet die nächste Generation von Modejournalisten aus. In Kooperation mit lokalen Medien werden Forschungsprojekte durchgeführt, etwa zur Wirkung unterschiedlicher visueller Strategien in der Modekommunikation oder zum Einfluss sozialer Medien auf lokale Modetrends.
“Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Modepresse wissenschaftlich zu begleiten und gleichzeitig Brücken zwischen akademischer Forschung und journalistischer Praxis zu bauen”, erklärt Schmidt. “Unsere Studierenden absolvieren Praktika bei lokalen Modepublikationen, während Journalisten als Gastdozenten ihre Expertise einbringen.”
Jährliche Fachkonferenz “Mode:Medial”
Die vom Institut organisierte Konferenz “Mode:Medial” hat sich als wichtiges Forum für den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis etabliert. Jährlich treffen sich hier Vertreter von Modemagazinen, Bloggern, Influencern und Akademikern, um aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen zu diskutieren.
Zukunftsperspektiven: Herausforderungen und Chancen
Die Kölner Modepresse steht – wie die Medienbranche insgesamt – vor der Herausforderung, tragfähige Geschäftsmodelle für qualitativ hochwertigen Journalismus zu entwickeln und gleichzeitig mit den technologischen Entwicklungen Schritt zu halten.
Community-Building und Leser-Events
Ein vielversprechender Ansatz ist die Stärkung der Community rund um die jeweiligen Publikationen. Sowohl Print-Magazine als auch digitale Plattformen setzen verstärkt auf exklusive Events, Workshops und persönliche Begegnungen mit ihren Lesern.
KölnStyle organisiert vierteljährlich “Style-Talks” in wechselnden Locations, bei denen Leser mit Designern, Stylisten und Redakteuren in Kontakt treten können. Diese Events sind nicht nur ein zusätzlicher Erlösstrom, sondern stärken auch die Bindung zur Leserschaft.
Spezialisierung und Nischenkonzepte
Ein weiterer Trend ist die zunehmende Spezialisierung der Angebote. Statt breit gefächerter Modethemen konzentrieren sich neue Formate oft auf spezifische Nischen:
- “Sustainable Cologne” widmet sich ausschließlich nachhaltiger Mode
- “Männer mit Stil” fokussiert auf die wachsende Männermodeszene
- “Plus Köln” thematisiert Mode jenseits der Standardgrößen
- “Vintage Rheinland” berichtet über Second-Hand- und Vintage-Mode
Fazit: Vielfalt und Innovation prägen die Kölner Modepresse
Die Kölner Modepresse zeichnet sich durch eine beeindruckende Vielfalt an Formaten, Perspektiven und Schwerpunkten aus. Von traditionellen Print-Magazinen mit hohem ästhetischen Anspruch über kritische Blogs bis hin zu innovativen Multimedia-Formaten bietet die Medienlandschaft der Stadt ein reichhaltiges Spektrum an modejournalistischen Angeboten.
Die enge Verbindung zwischen akademischer Forschung, journalistischer Praxis und der lebendigen Designszene der Stadt schafft ein fruchtbares Umfeld für Innovationen und kreative Ansätze in der Modekommunikation. Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen Medien heute konfrontiert sind, zeigt die Kölner Modepresse eine bemerkenswerte Dynamik und Anpassungsfähigkeit.
Für Modeinteressierte bietet die vielfältige Presselandschaft der Stadt zahlreiche Möglichkeiten, sich über aktuelle Trends, lokale Designer und die lebendige Modeszene Kölns zu informieren. Ob als traditioneller Printleser, Podcast-Hörer oder Social-Media-Nutzer – die Kölner Modepresse hat für jeden Geschmack und jede Medienvorliebe das passende Angebot.
Entdecken Sie selbst die vielfältige Welt der Kölner Modepresse und lassen Sie sich inspirieren von den unterschiedlichen Perspektiven und Formaten, die diese dynamische Medienlandschaft zu bieten hat!